Pleionen „Tibetorchidee“

Bericht und Fotos: Hanspeter Bönzli
Datum: 25.03.2020

Pleione Tongariro von Hans Zürcher

Der Frühling kommt, die Tibetorchideen fangen an zu blühen

Duftig und zart erheben sich die Blüten der Pleionen über dem Moos, aus den braunen oder grünen Pseudobulben. Sie haben den Winter im dämmrigen und kalten Lichtschacht verbracht. Als die letzten Blätter gelb wurden, habe ich sie dort untergebracht. Die Temperaturen bewegten sich dort, um die 7° Celsius mal etwas mehr, mal etwas weniger. Wasser haben sie in dieser Zeit keinen Tropfen erhalten. Erst wenn die Blütentriebe ausgeprägt waren, habe ich sie ganz kurz gesprüht, damit eine minimale Grundfeuchtigkeit vorhanden ist.

Pleione unbekannte Hybride aus Holland

Die Pleione lagenaria hat bereits im Januar geblüht, sie wächst schon wieder und die alten Bulben beginnen zu schrumpfen. Diese Art blüht normalerweise im Herbst, doch ich habe es verpasst sie rechtzeitig ausreifen zu lassen. Dieses Jahr wird mir das nicht mehr passieren…

Pleione lagenaria

 

 

Die Hybride „Tongariro“ blüht etwas später, hat aber intensiv gefärbte Blüten und ist sehr wüchsig. Die Bulben stehen dicht gedrängt, das macht aber nichts, den sie werden bis Ende des Sommers aufgebraucht sein und den neuen Knollen Platz gemacht haben. Man muss gut hinschauen, die neuen Blütentriebe können bereits Blattläuse enthalten. Diese Viecher überwintern offenbar auch im Keller. Nun suche ich noch einen grösseren Topf, damit es einmal eine Ausstellungspflanze wird.

Pleione hyb. „Tongariro“

 

 

Pleione formosanum treibt ebenfalls Blütenknospen. Die Bulben sind schön grün, die Blüten hellrosa. Diese Art wächst etwas langsamer, ist aber ebenfalls kulturwürdig.

Pleione formosanum

 

 

Mit dem Erscheinen der Blüten können die Pleionen auch geteilt und umgetopft werden. Die Wurzeln an den Bulben sind alle abgestorben. Man sollte sie trotzdem nur auf zirka 2 cm einkürzen, sonst haben sie keinen Halt beim Eintopfen, sie werden ja sehr hoch eingepflanzt. Mit dem Blütentrieb erscheinen auch die neuen Wurzeln, auf dem Bild als kleine grüne Spitzen erkennbar. Als Erde verwende ich eine Mischung aus feiner Rinde und altem getrocknetem Moss, auch Sphagnum ist gut geeignet. Das Material muss gut durchlässig sein. Damit sich von Mai bis September wieder dicke Knollen bilden, braucht es ein flottes Wachstum! Kurzum, wenn möglich mit Regenwasser giessen, Ausnahmen sind erlaubt, wöchentlich flüssig düngen, vor Schnecken schützen. Ab September antrocknen lassen und vor dem ersten Frost, ab ins kalte Kellerloch oder in den Kühlschrank bis im nächsten März. Besonders Wagemutige überwintern sie auch draussen, damit habe ich allerdings keine Erfahrung.

Pleione Tongariro Hybrid frisch getopft