Geschichten von Schweizern und Orchideen

Datum:     07. März 2017
Referent: Rudolf Jenny

Als Chemiker spezialisierte er sich im Bereich Umwelt und Ozontechnologie. Herr Jenny ist Generalsekretär der European – Orchid – Conference und beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit Orchideen. Kürzlich erschien ein neues Buch der Orchideen – Welt von Ihm (of men and orchids).Der Erste der schweiz. Orchideen – Sammler war Matthäus Pfau
Er stammte aus der berühmten Ofenbauer – Dynastie in Winterthur. Pfau gehörte 1862 zu den Gründern der Bank Winterthur. Wohlhabend, kaufte er 1864 die Kyburg und richtete dort das erste Schlossmuseum mit einer Gemäldesammlung ein. Später wanderte er mit seiner Familie nach Costa – Rica aus und widmete sich den Orchideen. Er malte Orchideen und schickte seine Zeichnungen nach Europa an Reichenbach der Herbarien anlegte und sie in Büchern publizierte. Nach Pfau wurde Trichocentrum pfavii benannt.
Paul Biolley ein Pädagoge aus Neuenburg reiste nach Costa – Rica wo er als Professor an einer Schule in San José angestellt wurde. Später wurde das Liceo de Costa – Rica gegründet. Eine öffentliche Einrichtung der Sekundarstufe 2. Als schweiz. Lehrer entwickelte er dort eine bemerkenswerte Lehre auf dem Gebiet der nat. Wissenschaften, Latein und Griechisch.  Einschliesslich Mollusken von Coco Island, von wirbellosen Tieren und anderen Themen.
Aus der grossen Gattung, mit vielen Arten aus Süd- und Zentralamerika, befasste er sich mit Telipogon. Das Telipogon – Biolley wurde nach ihm benannt.
Alberto Manuel Brenes geb. in San Ramon Costa – Rica
Schon sehr früh zeichnete sich seine Hingabe und Intelligenz zur Botanik ab. Er absolvierte die höhere Ausbildung in seiner Heimatstadt an der Horace Mann Schule. Für sein Talent auf dem Gebiet der Botanik erhielt er ein Stipendium um an der Sorbonne – Universität in Frankreich zu studieren. Nach einigen Jahren in Paris, zog er nach Genf an die Universität wo er mit dem Doktor der Nat. Wissenschaften ausgezeichnet wurde. Zurück in Costa – Rica widmete Brenes sich der Forschung und Entdeckung neuer Orchideenarten und bereicherte so Botanische – Bücher und Museen in Europa und Uebersee mit seinem Wissen.
Alfons Donduz geb. in Pully VD
Er studierte in Lausanne Botanik und wurde dort Chef im bot. Institut. In Costa – Rica war  Donduz Lehrer und Orchideensammler. Seine Pflanzenzeichnungen schickte er dem deutschen Orchideenspezialisten Rudolf Schlechter in Berlin der Herbarien anlegte. Herr Schlechter selbst unternahm ausgedehnte Sammelreisen in viele Länder. Seine umfangreiche Pflanzensammlung ging bei der Bombardierung von Berlin 1945 verloren.
Karl Werkle Elsässer Botaniker
In Basel studiert, lebte lange Jahre in Costa – Rica wo er mit Adolph Tonduz verantwortlich war, für das nationale Herbarium zu sammeln. Er veröffentlichte sehr wenig und starb in Armut. Nach ihm benannt wurde Scaphyglottis Wercklei und viele andere.
Henri François Pittier schweiz. Botaniker und Naturwissenschaftler
Er modernisierte die Bildung in Cost – Rica. Mitbegründer des nat. Museums und des nat. Herbariums. Nach Ihm benannte Orchideen, Oncidium pittieri Lochartia pittieri.
Jean Nötzli aus Winterthur
Er war leidenschaftlicher Orchideensammler. Furchtlos durchstreifte er auf mehreren Reisen Südamerika. Bei einer seiner Expeditionen fand er in Brasilien eine Cochlioda. Sie wurde später nach ihm benannt (Cochlioda noezliana). Die Geschichte wäre wohl in Vergessenheit geraten, hätte sich nicht eines Tages ein älterer Herr im BOGA Zürich gemeldet. Der eine solche Cochlioda sehen wollte. Dieser Herr war Nötzlis Sohn. Er wollte die Geschichte seines Vaters niederschreiben.
Leider verstarb er vor der Vollendung. Die Nachkommen überliessen das Manuskript dem BOGA Zürich.
Heinrich Zollinger
Zollinger studierte zwei Semester Botanik in Genf.  Aus Geldnot beendete er sein Studium vorzeitig. Die Sekundar – Lehrerstelle gab er auf, reiste nach Jawa und verdiente sein Lebensunterhalt mehr schlecht als recht. Als Pflanzensammler arbeitete er für Herbarien Europ. Museen und privat Leute. Später kehrte er in die Schweiz zurück und war wieder als Lehrer tätig.

Geschichten von Orchideen sind sehr vielfältig. So kehrten viele tatenvolle Jünglinge nach
vollendeter akad. Ausbildung früher oder später wieder in Ihre Heimat zurück.
Wir bedanken uns bei Herr Rudolf Jenny für seinen äusserst interessanten Vortrag.

Zum Abschluss die Pflanzenbesprechung!

Infos:
Betreffend Orchideenausstellung in Winterthur vom 30. März bis 2. April 2017
Gesucht wird Chauffeur mit Fahrzeug für den Orchideen – Transport zur Ausstellung.

Bericht:  Rosmarie Reinhard

Auszeichnungen und Zusatzpflanze März 2017