Orchideensammlung des Botanischen Gartens der Universität Bern

Datum:04. Februar 2025
Referenten / Foto:Katja Rembold und Vincent Rüfenacht
Bericht:Rita Hofmann

Unsere beiden Referenten sind Angestellte des Botanischen Garten Bern, BOGA-Bern, https://www.boga.unibe.ch/ , die mit ihrem Vortrag uns den Garten, seine Zielsetzungen und speziell die Orchideenhäuser nähergebracht haben. Die Botanischen Gärten von Padua und von Pisa gehören zu den ältesten Botanischen Gärten der Welt. Die meisten der alten Gärten wurde als Apotheker-; Heilpflanzen- und Schulungsgärten angelegt. Die zirka 300 botanischen Gärten der Welt empfangen geschätzte 500 Mio Besucher pro Jahr. Das Motto des Boga Bern ist «Biodiversität und Mensch». Er widmet sich der Erforschung und dem Schutz der Pflanzen. Jeder Bereich wird von einem Wissenschafter und einem Gärtner betreut. Zum Gebiet des Referenten gehört neben den Orchideen, der Heilpflanzengarten, die Wildbienen, der Schmetterlingsgarten, die Trockenwiese und die Duft- und Nachtschattengewächse, darunter Capsicum annum, der Stammpflanze aller Peperoni und Solanum viride, der«Menschenfresserpflanze» von den südpazifischen Inseln.

Im Orchideenanzuchthaus finden sich zirka 300 Orchideen aus 76 Gattungen, vor allem wenn sie nicht blühen. Die meisten Orchideen sind aus den Gattungen Bulbophyllum, Cattleya, Coelogyne, Dendrobium, Dendrochilum, Epidendrum , Oncidium und Paphiopedilum. Diese werden jeden Tag gesprüht und mit Holzlatten schattiert. Es ist für Besucher nicht zugänglich. In das Orchideenhaus, das für Besucher offen ist, kommen die Pflanzen vor allem, wenn sie blühen. Das Orchideenhaus hat auf der rechten Seite Pflanzen aus der alten Welt (z. B. Vanda, Bulbophyllum), auf der linken Seite Pflanzen aus der neuen Welt (z. B. Cattleya), insgesamt 197 Orchideen aus 66 Gattungen. Eine Einschränkung sind die recht alten technischen Einrichtungen. So wird von Hand gelüftet, gegossen und gedüngt und auch täglich genebelt.

Zurzeit blühen Brassovola nodosa, Chysis bractescens, Lockhartia oestedii, Prosthechea cochleata, Ludisia discolor und Phaius tankervillae. Weiterhin besitzt der Garten Cryptochilus strictus, Dendrochilum cobbianum und glumaceanum, Cymbidium iridoides und trancyanum (duftend), mehrere Epidendren, Maxillarien und Coelogyne, Vanda tricolor, christensoniana, falcata. Phragmepium bessea (von Dora) und Barkerien von Roland, sowie zahlreiche Bulbophyllum.

Pflanzen stammen entweder aus dem Altbestand oder Schenkungen und Tausch von anderen Gärten, in wenigen Fällen aus Gärtnereien oder von Privaten. Manche sind nach CITES konfiszierte Pflanzen. Ein Problem ist, dass immer wieder Pflanzen gestohlen oder vandalisiert werden. Natürlich ist das Bekämpfen von Parasiten eine immer währende Beschäftigung. Zurzeit ist das Orchideenhaus wegen Renovation geschlossen und öffnet voraussichtlich erst im September 2025 wieder.

Neben der Betreuung der lebenden Pflanzen, müssen auch die konservierten Pflanzen (https://herbarium-bernense.ch/) und die Sammlungsdatenbank unterhalten werden, müssen neue Infotafeln, Flyer, Broschüren verfasst werden. Der BOGA-Bern unterstütz die Lehre und hilft bei der Wiederansiedlung seltener heimischer Pflanze und bietet zudem ein vielseitiges kulturelles Programm.

Auszeichnungen

Vanda chistensonianum von Barbara Althaus

Paphiopedilum gratrixianum von Annalies Everts

Vorgestellte Pflanzen

Laelia anceps von Claude Weyermann

Paphiopedilum glaucophyllum von Annalies Everts

Paphiopedilum philippinense x chamberlaianum von Annalies Everts

Paphiopedilum philippinense x roebellini von Annalies Everts

Phalaenopsis von Sandra Härdi