Auf Orchideensuche in Italien
Datum: | 07. Januar 2025 |
Referent: | Beat Akeret |
Bericht: | Rita Hofmann |
Viele von uns, die Italien vor allem als Destination für Ferien am Meer und gastronomische Ausflüge kennen, lernten, dass es auch ein Land mit grosser heimischer Orchideenvielfalt ist und viele seltenen Reptilien dort leben.
Die Reise ging daher nicht an die bekannten touristischen Destinationen, sondern in eher abgelegene Bergebiete der Alpen, der Apenninen, der Toskana, der Abruzzen und des Gargano. Auf dem Weg liegt noch die Raffeiner Orchideenwelt in Südtirol, die einen Besuch wert ist. Die meisten Orchideenbilder des Vortrags waren von Reisen im Monat Juni, in dem man Orchideen eher in den Bergregionen findet, da sie in der Ebene schon verblüht sind. Der erste Orchideenstandort in der Gegend war ein Castelfeder Burghügel mit einer sehr grossen Population von Anacamptis morio. Am Gardasee findet man zahlreiche Ragwurz so die Ophrys benacensis. Ophrys sphegodes, Ophrys insectifera und das langblättrige Waldvögelein. Auf der anderen Seite des Stilfser Joch findet man Epipactisatrorubens und Gymnadenia odoratissima. In den feuchten Abhängen bei Bormio gibt es auch selten fleischfressende Pflanzen, darunter Poldons Fettkraut. In den Tälern wächst Neotinea tridentata, das dreizähnige Knabenkraut. In den Apenninen im Val Taro fotografierte der Autor Orchis purpurea und wieder Ophrys sphegodes, in Auegebieten Ophrys bertolonie.
Weiter ging es über Valde Marecci Podolonia mit Gymnadenia conopsea, Dactylorhiza fuchsii, Ophrys apinifera, Ophrys fuciflora und Anacamptis pyramidales, dann in die Toskana und auf Elba, wo man Limodorum abortiva in eher dunklen Föhrenwäldern findet. In den Abruzzen sind vor allem die Sibillini Berge ein sehenswerter Orchideenstandort. Im Tal bildet sich ein Kaltluftsee auf zirka 1800 m Höhe und der Bewuchs ist eher kahl, ideal für Blumenwiesen und Orchideen mit Mückenhändelwurz und Spitzorchis. Im Gran Sasso sieht man Dacytlorhizasambucina und Neotinea ustulata, das Brandknabenkraut.
Ein ganz besonderer Höhepunkt der Reise war das Gebiet des Gargano, ein sehr isoliertes Gebirge ganz im Osten Italiens, eine Karstlandschaft mit einer ausserordentlichen Pflanzenvielfalt. Sehr viele spezielle Orchideen wachsen dort, z. B. Orchis italica, Ophrys tenthredinifera, Orchis anthropophora, Anacamptis papilionacea, Orchis pauciflora, und quadripunctata . Es gibt dort spezielle Formen des Gagano, wie z. B. Ophrys sphegodes Pasions oder Ophrysminipasiones und Ophrys promontorii.
Bei den vielen Formen und Arten von Ophrys ist die Bestimmung sehr schwierig. Die KI unterstützte Webseite iNaturalist https://www.inaturalist.org/ erlaubt häufig eine erste Bestimmung. Man kann ein Foto einer unbekannten Art, Pflanze oder Tier, dort posten. Die KI hat Zugriff aus Millionen von Bildern und Beobachtungen zur Bestimmung, zusätzlich helfen Experten weltweit mit.
Auszeichnungen
Barkeria skinneri von Roland Schafflützel
Lycaste aromatica /Paphiopedilum fairrieanum von Dora Gerhard
Vorgestellte Pflanzen
Barkeria palmeri / Barkeria whartoniana var alba / Barkeria whartoniana / Barkeria whartoniana x skinneri von Roland Schafflützel
Fredclarkeara After Dark von Dora Gerhard