Expedition in das Hochland von Papua Neuguinea

Datum:                03. April 2018

Referent:            Roland Schettler

Mitteilungen:
Nachträgliche Verabschiedung der Vereinsrechnung!
Info zum Helferessen vom 8. Mai 2018 und zum 50. Jubiläumsfest des Vereins vom 7. Juli 2018

Herr Roland Schettler aus Halver in unserem Verein wohl bekannt, ist Vorsitzender der Vereinigung deutscher Orchideen – Freunde und heute Abend unser Gastreferent. Zu seiner bevorstehenden Pensionierung hat er sich einen lang gehegten Lebenstraum erfüllt. Eine Reise nach Papua Neuguinea.Die 8ter Expeditionsgruppe begann die bot. Exkursion in Port Moresby. Mit Fotoausrüstung und gutem Schuhwerk bestieg die Gruppe die Propellermaschine Richtung Tari im Hochland von Neuguinea. Dort empfing Joseph ein Kenner der Orchideenflora die Gäste. Mit „ALLRAD“ ging die abenteuerliche Fahrt Richtung Ambua Lodge, auf dem Weg dorthin Besuch einer Zeremonie der Huli – Wigmen. ( Ein Stamm bemalter Einheimischer) die einen rituellen Tanz vorführten, der Feinde abwehren soll. Bei Ankunft in der Ambua Lodge erwartete die Gruppe eine einmalige Sicht auf das Hochland und die ersten Orchideen. ( D. cuthbertsonii) Die Rundbungalows waren in die Jahre gekommen und die Gegend fast menschenleer. Der Orchideengarten der Lodge wurde aufgelöst und befindet sich heute in Mt. Hagen im privat Garten von Joseph. Bei strömendem Regen unternahm die Gruppe eine unvergessliche Tour über Hängebrücken in schwieriges und glitschiges Gelände. Wenige Orchideenfunde dämpften die Erwartungen. ( D. cuthbertsonii und D. vexillarius)

Seit Literatur – Beschrieb sind fast 100 Jahre verstrichen, so wurde auch am nächsten Tag an der Tari Gap nur „leeres“ Grasland vorgefunden. Die moosigen Äste der Nothofagus – Bäume wurden von Einheimischen aus den Wäldern geholt, die Orchideen abgesammelt und verkauft. Der Artenschutz ist hier noch ein Fremdwort. So schrumpfen die Orchideenbestände weiter. Insektenlarven könnten ein weiterer Grund dafür sein, dass keine Jungpflanzen mehr zu sehen sind. Nur in schwer zugänglichen Waldstücken wurden verschiedene Orchideen gesichtet. Mit Begleitern ging es westwärts zum Mt. Hagen.

Am Mittag die grosse Ueberraschung: Dorfbewohner fanden nach unseren Angaben, einen fast ausgestorbenen, blühenden Frauenschuh namens Paph. Striatum.( ausgerissen und auf die Strasse geschmissen)!! Ausserdem Spathoglottis plicatha und Coelogyne assamica.

Am nächsten Morgen war auf dem Weg zum Mt. Have ein Betelnussmarkt (Drogen – Nuss) im Gange. Wegen dem grossen Morast war kein Interesse vorhanden dort anzuhalten. Die Fahrt ging weiter zu „Pint“ einem früheren Bekannten von Herr Schettler der trop. Pflanzen kultiviert und verkauft. (Anthurien) Pint besitzt auch Orchideen, leider mehr schlecht als recht gepflegt. Nachschub aus der Natur gibt es immer……………! An der Rondon Ridge Lodge mit horrenden Übernachtungspreisen gab es keine Gäste, dafür eine Besichtigung eines neu angelegten Orchideengartens.

Am Tomba – Pass im Hochland wieder keine Orchideen, aber am Strassenrand hielten Einheimische Orchideen zum Verkauf feil. Im Angebot D. sulphereum, rote cuthbertsonii, D. habbemense und andere. Weiterfahrt zur Kumul – Lodge, um im tropfnassen Urwald nach Orchideen zu suchen. (D. habbemense, D. vexillarius , D. subclausum) und Paradiesvögel zu filmen. Mt. Wilhelm war die letzte Station der Hochland – Rundreise.

Nach einer Kaffeepause bei Bettys Café, fand eine Vorführung der Skeleton – Tänzer, (Totenbemalung) statt. In einem traumhaften Orchideengarten wurden schöne Pflanzen crispilinque und freilaufende Kasuare entdeckt (einheimischer grosser Laufvogel).

Bei starkem Regen erreichte die Reisegruppe nach einer Horrorfahrt bei letztem Tageslicht Bettys – Lodge, einer einfachen kalten Berghütte.

Im Dämmerlicht die sing sing der Cimbu, die einen Tanz aufführten der Kampfszenen darstellen soll.

Am neuen Morgen Aufbruch zum Pindaude – See auf 3 600m ü.M. , vorbei an Wasserfällen mit Nothofagus – Bäumen. Durch die Gischt wachsen viele D. dekockii unter 10° C. Am Pindaude – See blühen tropische Rhododendren. Die Blüten ähneln der cuthbertsonii.

Wegen Dauerregen musste die Gruppe in Helis nach Goroka ausgeflogen werden. Die Aussicht auf den noch fast intakten Regenwald war eindrücklich. Anschliessend die Vorstellung der Mudmen in Asaro. (Ritual einer Stammesfehde)

Weiter nordostwärts nach Madang an die Küste. Wieder keine Orchideen. Erst im Habe – Dorf im Tiefland gab es D. lineale, D. sylvanum, D. helix und D. capituliflorum.

Nach einem Besuch eines Sonntags – Gemüsemarktes stand der Rückflug nach Port Moresby bevor.

Abschlussessen im Jachtclub, Parlamentsbesuch, Adventurepark mit Orchideen. Foto von Paradiesvögel und ein Abstecher in den Varirata nat. Park. Sogerie – Plateau: In einem Grasland – Cycas Palmenfeld, hunderte von Bulbophylum phalaenopsis und einige Vandopsis.

An der Strasse zur Sogeri – Lodge der letzte Stop für einige Orchideen – Fotos.

Rückflug von Port – Moresby über Singapur nach Deutschland.

Herzlichen Dank an Herr Schettler für seinen Vortrag!

Bericht: Rosmarie Reinhard

Pflanzenbesprechung:
Auszeichnungen und Zusatzpflanze April 2018